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Stücke Antilopen Fotos
Antilopen (2005) Von Henning Mankell, deutsch von Hansjörg Betschart, Regie: Beatrice Scharmann, Bühne: Roy Spahn, Kostüme: Ulla Krause, Licht: Christoph Wüst, Ton: Klaus Wagner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Monika Mundt, Fotos: Thomas Grünholz. Mit Daniela Schneider (Elisabeth) und Steffen Neupert (Lars) Spielort: Theaterforum Kreuzberg "Die Hauptpersonen des Stücks sind die Schwarzen. Aber die sind nicht zu sehen." (Henning Mankell über "Antilopen") Zu sehen sind die Weißen. Ein weißes Ehepaar, am Vorabend ihrer Rückkehr nach Europa. Vor 14 Jahren kamen sie nach Afrika, um zu helfen. Aber von 500 Brunnen funktionieren nur drei. Die Ekmans sind gescheitert - an den Umständen, an sich, an Afrika. Nur noch spärlich, mit "Teilstücken westlicher Kultur" bekleidet, entwickelt sich ein grotesker Ehestreit. Ihre gegenseitigen Vorwürfe, Beschuldigungen verdecken und umkreisen ihre Angst vor den Schwarzen, vor dem Fremden, Unverständlichen und dadurch Unberechenbaren. Eine Angst, bis ins Paranoide gesteigert, die Lars Ekman veranlasste, ihre Mittelstandsvilla in einen Bunker umzubauen. Als sich ihr Nachfolger Lundin verspätet, wächst ihre Nervosität und Anspannung. Die Wartezeit wird zur Zeit der Abrechnung. Ihr Ehestreit droht zu eskalieren, plötzlich hat Elisabeth einen Revolver in der Hand, sie droht, befragt, verhört, übernimmt die Rolle des "Kommissars". Wie Wallander in Mankells Kriminalromanen, sucht sie nach Wahrheiten im Gespinst von Lügen, nach Unterscheidungen, die es ihr ermöglichen weiter zu machen. Was war mit den zwei Toten...? Und die Fotos? Da steht Lundin blutüberströmt in der Tür. Im Zeitalter der Globalisierung werden die Aufgaben immer schwieriger - Bekämpfung von Armut, Hungersnot, Dürre, Aids, Kriege. Dennoch hat sich die Wahrnehmung und Haltung gegenüber fremden Kulturen seit dem Kolonialismus nicht wesentlich verändert. Mit der Inszenierung von "Antilopen" möchten wir einen Dialog anregen, in dem wir miteinander, statt übereinander reden, fragen, streiten. Henning Mankell: "Guter Wille muss von Vernunft begleitet sein. Sonst führt er eher zu negativen als zu positiven Ergebnissen. Vernünftig handeln heißt, die Leute zu fragen, denen man beistehen möchte." Henning Mankell, 1948 in Härjedalen, Schweden, geboren, lebt als Theaterregisseur und Autor abwechselnd in Schweden und Maputo, Mosambik. 1985 gründete er dort das Theaterensemble Teatro Avenida. Berühmt wurde Henning Mankell durch seine Wallander-Krimibestseller, die - wie seine Afrika-Bücher - aus seinem Bedürfnis heraus entstanden, über Rassismus zu schreiben. |